Das lange Warten hat ein Ende: Apple verspricht nach längerem Aufschub, dass das Tracking via Opt-in bald umgesetzt werde. Alle Apps, die das nicht respektieren drohe der Rauswurf.
Apple reagiert mit seiner Opt-in-Lösung in Apps auf ein Nutzerbedürfnis. Der Nutzer soll damit bald mehr Kontrolle über Werbe-Tracking in Apps bekommen. Mit der nächsten Beta-Version, iOS 14.5 soll das für ursprünglich iOS 14 geplante Tracking-Opt-in umgesetzt werden. Demnach müssen Apps den Nutzer dann erst um Erlaubnis bitten, um auf die Werbe-ID des Geräts zugreifen zu dürfen mit dem sich ein App sowie Anbieter übergreifendes Tracking umsetzen lässt.
Ab iOS 14.5 auf App-Ebene vorhanden
Mit Veröffentlichung der finalen Version von iOS 14 – vermutlich iOS 14.5 – soll dann die Datenschutzfunktion für die breite Masse verfügbar sein. Geplant sei das Update laut Apple für Frühjahr 2021. Die Funktionsweise ist simpel: jede:r Nutzer:in kann dann für jede App entscheiden, ob sie dieser ein Tracking erlauben wollen oder eben nicht. Diese Einstellung lässt sich auch nachträglich in den App-Einstellungen nochmals anpassen.
Durchschnittlich bis zu sechs Tracker von Dritt-Firmen stecken in einer einzelnen App, laut Apple. Deren Ziel sei es persönliche Daten zu sammeln und nachzuverfolgen, welche im Anschluss „zusammengefügt, geteilt, aggregiert und zu Geld gemacht“ würden. Apple betont unterdessen, dass trotz Ablehnen des Trackings, die Apps in vollem Umfang funktionieren werden, App-Betreiber jedoch für die Freischaltung von bestimmten Funktionen ein vollumfängliches Tracking-Opt-in einfordern dürfen.
Apples Vorgabe sorgt für Unruhen in der Werbebranche
Apple fährt bei seiner Datenschutzfunktion zweigleisig: zum einen wird technisch gesehen der Zugriff auf die Werbe-ID in iOS, iPadOS und tvOS durch Apples Framework „App-Tracking-Transparenz“, kurz ATT, unterbunden. Gleichzeitig ist dies aber der zukünftig vorgeschriebene Weg für eine Abfrage der Werbe-ID. Zusätzlich sieht Apple App-Betreiber in der Pflicht, die Tracking-Entscheidung der Nutzer zu respektieren. Wenn diese der Entscheidung nicht nachkommen, will Apple App-Betreiber zukünftig zu einer Anpassung seiner Praktiken verpflichten oder diese sogar ganz aus dem App Store werfen.